Atemtherapie |
Atemtherapie
Atem - Rhythmus des Lebens
Atmung ist nicht nur Belüftung der Lungenalveolen, nicht nur
Energieaustausch in den Zellen - Atmen ist Aktivität (Einatmung) und Passivität (Ausatmung), ist Zusammenziehen und Entfalten, ist Spannung und Entspannung, ist Geben und Empfangen. Im der Atmung verschmelzen die Lebenspole zur Einheit. Somit kann die Atmung als fließende Bewegung zwischen den polaren Lebensvorgängen gesehen werden.
Das richtige Atmen will gelernt sein
Durch den Rhythmus des Atems kann der Lebensfluß, die Urbewegung der Ein und Ausatmung und der Moment, in dem der Atem vor der Einatmung still steht, erfahren werden. Den Atem lassen, zulassen und seinlassen sind die Übungsqualitäten, die vermittelt werden, um gleichsam an die wesentlichen Prinzipien des Lebens zu erinnern. So wird "richtiges Atmen" eingeübt und erfahren. Gleichzeitig verändern sich die Einstellungen und Sichtweisen im seelischen Bereich.
Atem und Psyche
Der Atem verbindet uns, ob wir wollen oder nicht, unmittelbar mit der Um-
welt und mit der Seele. In vielen Redewendungen spiegelt sich dieser enge
Zusammenhang zwischen dem Atem und dem augenblicklichen Erleben. Wir atmen dieselbe Luft wie Freund und "Feind", und gönnen manchem "die Luft zum Atmen nicht". Es "bleibt vor Schreck die Lugt weg", wir finden etwas "atemberaubend", es schnürt einem die Luft ab,
es verschlägt einem den Atem,
man kann endlich wieder "aufatmen", man macht seiner Wut Luft oder meint "in der Nähe des anderen ersticken zu müssen".
Macht man sich zudem klar, daß jeder halbe Liter Luft, den der Mensch
einatmet, durchschnittlich 1 Molekül enthält, das bereits vor
Jahrhunderten eingeatmet worden ist,
verbindet der Atem Alles mit Allem.
Auf der symbolischen Ebende werden die Atemwege als Kontaktorgan gesehen.
Während das Organ Haut den direkten Kontakt repräsentiert, der willentlich
beeinflusst und gestaltet werden kann, verbinden uns die Atemwege mit dem allgemeinen Lebensfluß.